Griechisches Sprachprojekt für Studierende

Im Jahr 2025 wurden mit Unterstützung des Hellenistischen Außenministeriums und in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Byzantinistik und Neogräzistik zwei neue Projekte ins Leben gerufen: „Λογοναύτες“ (Logonauten) und „Αναγνωστήριο“ (Lesesaal). Diese Initiativen zielen darauf ab, den Erwerb der neugriechischen Sprache zu fördern und Studierenden wie auch der interessierten Öffentlichkeit einen vertieften, lebendigen und kulturell eingebetteten Zugang zur griechischen Sprache zu ermöglichen.

  • Die „Logonauten“ „Λογοναύτες“ widmen sich der Organisation außeruniversitärer Aktivitäten, bei denen ausschließlich Griechisch gesprochen wird. Dabei handelt es sich um Exkursionen, kulturelle Veranstaltungen, thematische Spaziergänge oder kulinarische Abende, die nicht nur die Sprachkompetenz stärken, sondern auch das interkulturelle Verständnis vertiefen sollen. Durch den praktischen Einsatz der Sprache in authentischen Alltagssituationen soll das Vertrauen in die eigene Sprachverwendung wachsen und die Hemmschwelle beim aktiven Sprechen abgebaut werden.
  • Der „Lesesaal“ „Αναγνωστήριο“ hingegen bietet einen geschützten Raum für die intensive Auseinandersetzung mit griechischer Literatur unter fachkundiger Anleitung. Die Lektüre wird durch gemeinsame Diskussionen ergänzt, in denen sprachliche, inhaltliche und kulturelle Aspekte vertieft behandelt werden. Auf diese Weise entsteht ein lebendiges literarisches Forum, das sowohl der Sprachbildung als auch der intellektuellen Auseinandersetzung mit der griechischen Kultur dient.

 

Langfristiges Ziel beider Projekte ist es, nachhaltige Gelegenheiten für einen umfassenderen und bedeutungsvolleren Kontakt mit der griechischen Sprache zu schaffen – jenseits des klassischen Unterrichts, eingebettet in ein aktives, kulturell reiches Umfeld.

Wie bedanken uns in diesem Zusammenhang bei dem Hellenistischen Außenministerium und Prof. Stassinopoulou die diese Projekte ins Leben gerufen haben und bei unseren engagierten Kolleg*innen/Studierenden Eva Fountas, Lisa Kerper und  Vassilios Stefanidis.

Aktivitäten der Λογοναύτες im Sommersemester 2025

Anlässlich des griechischen Nationalfeiertags am 25. März, sind wir zusammengekommen und haben gemeinsam in der Kirche der griechischen Gemeinde zur Heiligen Dreifaltigkeit, die sich im berühmten Griechenviertel am Fleischmarkt im ersten Wiener Gemeindebezirk befindet, die Heilige Messe gefeiert. Manche kennen die Kirche und die Traditionen der griechisch-orthodoxen Gemeinde, für andere ist es eine ganz neue Erfahrung. Aber für alle Anwesenden auf jeden Fall eine tolle Gelegenheit, Glaube und Religion miteinander zu erleben, in bester Gesellschaft, in einem einzigartigen und geschichtsträchtigen Kirchengebäude.

 

Am 28. März hat es uns in eine Ecke Wiens verschlagen, die wahrscheinlich jeder kennt, den Ort selber kennen dafür umso weniger Menschen: In das Fälschermuseum im 3. Bezirk. Wir alle kennen Kunstmuseen, in denen Gemälde bekannter Künstler:innen ausgestellt sind, aber hier findet man ausschließlich Fälschungen – meistens weniger berühmt, aber oftmals genauso wertvoll! Und um ehrlich zu sein … manchmal sehen sie sogar besser als das Original aus! In einer kurzen Führung durch das kleine Privatmuseum haben wir einen kurzen Einblick in die Geschichte des Museums, die wichtigsten Kunstfälscher und einige interessante Fakten rund um das Thema erfahren. 

 

Am 4. April stand unser Highlight des Semesters an: Ein Besuch an der griechischen Botschaft in der Argentinierstraße in Wien. Wir bekamen nicht nur die einmalige Möglichkeit ein Botschaftsgebäude von innen zu sehen, sondern wurden auch zu einem Gespräch mit dem Botschafter persönlich eingeladen. Wir konnten nicht nur einen tollen Einblick in das Leben und Arbeiten eines Diplomaten und seiner engsten Vertrauten gewinnen, sondern durften im Anschluss auch unsere Fragen an ihn richten. Ein Nachmittag voller interessanter, aufschlussreicher und witziger Diskussionen, und eine einmalige Chance, mit dem Vertreter der griechischen Republik in Wien ins Gespräch zu kommen. 

 

Am 11. April hat es uns erneut in ein Museum verschlagen: In das bekannte Wien Museum am Karlsplatz, das nach jahrelanger Renovierung Ende 2023 endlich wieder seine Türen geöffnet hat. Wir haben nicht nur viel über die Geschichte Wiens in der Dauerausstellung gelernt, sondern auch Neues und Interessantes zu der Zeit der Alliierten Mächte während des Nationalsozialismus in Wien erfahren. Miteinander konnten wir uns im Anschluss auf der Dachterrasse des Museums, die einen wundervollen Blick über die Wiener Innenstadt bietet, erfrischen und austauschen – natürlich ausschließlich auf Griechisch. (Wir wollen doch auch noch etwas dabei lernen!)

 

Als Abschluss des Semesters durften wir mit Renate Bauer eine griechische Stadtführung durch die Wiener Innenstadt unternehmen. Bei sonnigem und warmem Sommerwetter sind wir vom Stephansplatz aus losgegangen und durften Wien aus einem ganz neuen Blickwinkel – und aus einem ganze anderen „Sprachwinkel“ – kennenlernen. Und nach einem langen Stadtspaziergang, und vielen neuen, teilweise fremdsprachigen, Eindrücken, konnten wir den Abend gemütlich in einem griechischen Lokal, bei gutem Essen und Getränken, ausklingen lassen. Ein sehr vielfältiges Semesterprogramm, aber auf jeden Fall für jeden etwas dabei! 

Für alle, die dieses Semester nicht dabei sein konnten, wird es im kommenden Semester wieder die Möglichkeit geben! Alle weiteren Informationen werdet ihr zeitgerecht erfahren. Wir freuen uns auf euch!