Marmarameer-Region (Bithynien, Hellespontos und Europe)

Die Marmarameer-Region (Bithynia, Hellespontos und Europe)Innerhalb des Byzantinischen Reiches nehmen die Konstantinopel/Istanbul als Hauptstadt benachbarten Provinzen sowohl auf der europäischen als auch auf der asiatischen Seite des Marmara-Meeres eine zentrale Rolle in Geschichte und Entwicklung dieses Staatswesens ein. Dennoch fehlt bislang eine umfassende Darstellung dieses Raumes in historisch-geographischer Sicht. Die "Tabula Imperii Byzantini" (TIB) will jetzt nach der (in mehreren vom FWF geförderten Publikationen) erfolgten Aufarbeitung zentraler Provinzen auch dieses Kernstück des Reiches mittels des beantragten Forschungsprojektes "Marmarameer-Region" entsprechend dokumentieren. Die projekttragende Kommission für die TIB der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat vorab bereits weitgehend Quellen und Sekundärliteratur erfaßt. Gemäß dem bewährten Gesamtkonzept wird nun eine durch eigene, weiterführende Forschung ergänzte Darstellung von Geschichte, Kirchengeschichte, Wirtschaft, und Verkehrsverbindungen von der späteren Antike bis zum Ende des Byzantinischen Reiches unternommen. Das derart gewonnene Bild sollen mehrere Bereisungen des Bearbeitungsgebietes überprüfen und ergänzen, wobei besonderes Augenmerk den Verkehrsverbindungen und den (bislang nicht oder nur unzureichend erfaßten) Monumenten, so den Verteidigungsanlagen (Burgen, Festungssystemen) aber auch den Siedlungsresten gilt. Den somit erarbeiteten Kern des geplanten TIB-Bandes bildet ein alphabetischer Katalog, der alle schriftlich gesicherten Toponyme des Bearbeitungsgebietes und die (archäologisch) bezeugten Siedlungen enthält, jeweils mit einem aufgrund des relevanten Schrifttums erstellten, kurzgefaßten geschichtlichen Abriß und einer Beschreibung eventuell vorhandener Reste; es entsteht ein historisch-siedlungsmäßiges Gesamtbild vom Ausgang der Antike bis zum Ende des Mittelalters, das zudem auf einer beigegebenen Karte graphisch aufbereitet wird.

 

Projektleiter:
Prof. Dr. Johannes KODER
Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien
Posgasse 7/1/3
A-1010 Wien
johannes.koder@univie.ac.at


Beginn: 01.12.1997
Ende: 30.11.2000